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29. April: Tag der Diakonin

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Zum diesjährigen Tag der Diakonin am 29. April bekräftigen der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), das Netzwerk Diakonat der Frau und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erneut ihre Forderung zur Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen. Sie betonen, dass diakonisches Handeln zu den Wesensmerkmalen der Kirche gehört und nicht an ein Geschlecht gebunden ist. Frauen und Männer sind als Getaufte und Gefirmte in gleicher Weise berufen, den Dienst am Nächsten zu verwirklichen.

Die Verbände und Organisationen rufen am 29. April zu einer gemeinsamen Aktion in den sozialen Medien unter dem Hashtag #frauendiakonatjetzt auf, da die zentrale Veranstaltung zum Tag der Diakonin in München aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden musste. Frauen und Männer sind eingeladen, sich am 29. April auf Facebook, Twitter und Instagram mit ihrer Forderung zur Einführung des sakramentalen Diakonats zu äußern. Dazu stehen auf den Webseiten von KDFB, kfd, Netzwerk Diakonat der Frau und ZdK Informationen, Downloads und Anregungen zur Verfügung.

Die Vorsitzenden Maria Flachsbarth (KDFB), Mechthild Heil (kfd), Irmentraud Kobusch (Netzwerk Diakonat der Frau) und Thomas Sternberg (ZdK) stellen zum diesjährigen Tag der Diakonin fest: „Frauen halten das soziale und mitmenschliche Leben aufrecht. Das zeigt sich gerade eindrücklich in der Corona-Krise. Ihr diakonischer Dienst an ihren Nächsten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Hospizen oder Obdachloseneinrichtungen zeugt von Begeisterung, großer Kraft und Liebe zu den Menschen – nicht nur jetzt, sondern seit vielen Jahrzehnten. Fakt ist: Frauen verleihen der Botschaft Jesu Christi auf vielfältige Weise Gesicht, Hand und Fuß. Deshalb sollten sie zu Diakoninnen geweiht werden können, denn sie wirken als authentische Glaubenszeuginnen in einer lebendigen Kirche.“ 

Ihrer Meinung nach geht es endlich und unmissverständlich darum, die Zeichen der Zeit zu erkennen und den Frauendiakonat dort zu ermöglichen, wo er notwendig und gewollt ist. Das bedeutet, nicht passiv auf weltkirchliche Entscheidungen zu warten, sondern das Hier und Jetzt im eigenen Land als Maßstab für Veränderungen zu nehmen. „Wir befinden uns auf einem Synodalen Weg, hin zu einer zukunftsfähigen und glaubwürdigen Kirche. Dazu sind Veränderungen nötig, damit die Kirche auch heute bei den Menschen ist und sich Gleichberechtigung entfalten kann. Die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen ist überfällig“, lautet das Fazit der Verantwortlichen von KDFB, kfd, Netzwerk Diakonat der Frau und ZdK.

Die kürzlich von Papst Franziskus eingesetzte Kommission zur Prüfung des Diakonats der Frau bewerten die Organisationen als Hinweis darauf, dass der Papst diese Frage nach dem nicht eindeutigen Ergebnis der von 2016 bis 2019 eingesetzten ersten Kommission weiterhin für offen hält. „Es gibt zahlreiche fundierte Informationen über Diakoninnen und ihr Wirken in der frühen Kirche. Daran könnte die Kirche heute anknüpfen und glaubwürdig Antwort geben auf die Zeichen der Zeit“, so die Vorsitzenden.

Bereits 2017 hatten die Organisationen in einem Statement anlässlich des 20-jähri-gen Bestehens des Tags der Diakonin am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena, klargestellt: „Wenn die katholische Kirche in Deutschland glaubwürdig und zukunftsfähig sein will, dann ist es dringend erforderlich, Frauen in die kirchliche Ämterstruktur einzubeziehen und die Diakonatsweihe für Frauen einzuführen. Es wird die Kirche stärken, wenn der sakramentale Diakonat beiden Geschlechtern offensteht.“

Der KDFB Diözesanverband Augsburg wollte in diesem Jahr am Tag der Diakonin die Auftaktveranstaltung des Kulturbiathlons der jungen Geigerin Franziska Strohmayr unterstützen. Geplant war von Augsburg nach Rom mit dem Fahrrad zu fahren, immer wieder Konzerte zu geben und dies mit der Forderung nach Zugang von Frauen zu den Weiheämtern zu verbinden. Leider musste Frau Strohmayr die Aktion aufgrund der Corona-Krise absagen. Trotzdem möchten wir sie hier ihre Idee selber vorstellen lassen.

Sie sagt:  „Musik ist mein Ausdrucksmittel und meine Sprache, durch die ich zu allen KonzertbesucherInnen, Würdenträgern in der katholischen Kirche und zu Gläubigen auf der ganzen Welt sprechen möchte. Weil nur Männer geweiht werden können, geht viel Potenzial in der katholischen Kirche verloren. Ich sehe die großen Chancen, die in einer Öffnung der Weiheämter für Frauen stecken! Dafür braucht es Gleichberechtigung statt Ausgrenzung. Jetzt ist die Zeit, in der sich etwas verändern kann. Mit dieser Tournee wage ich mich weit vor. Die Möglichkeit, dass sich etwas ändert, wird mein Rückenwind auf der Strecke sein.“  

Wir alle hoffen, dass diese Aktion im nächsten Jahr stattfinden kann.

Autor: Ute Hücker, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
29.04.2020
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