3.8. Lydia

In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass Paulus nach Europa übersetzte und in der Nähe von Philippi einer Gruppe von Frauen begegnet, die sich am Sabbat an einer jüdischen Gebetsstätte am Fluss versammelt haben. Er spricht mit ihnen und einer Frau, Lydia aus Thyatira einer Purpurhändlerin, öffnet Gott das Herz und sie lässt sich gemeinsam mit den anderen Frauen aus ihrem Haus taufen. Es entsteht in ihrem Haus, die erste Hausgemeinde in Europa, die Gemeinde von Philippi, deren Leiterin Lydia sicher ist. Die Gemeinde von Philippi ist zeitlebens die Lieblingsgemeinde des Paulus, mit der er in regem Austausch steht.

Mit der Taufe entsteht ein neuer Zugang, der für Frauen und Männer gleichermaßen möglich ist. Nicht mehr die jüdische männliche Beschneidung ist Zugangsmerkmal der christlichen Gemeinschaft, sondern die Taufe. In der Taufe wird allen (Frauen und Männern) die göttliche Geistkraft zugesprochen und sie sind berufen sich in ihrem Herzen berühren zu lassen und aus diesem Geist heraus zu wirken. Auch wir sind als Priester*in, Prophet*in und König*in berufen, Jesus nachzufolgen und in diesem Geist die Welt zu gestalten.