70 Jahre Frauenfriedenswallfahrt in der Ulrichswoche
Weihbischof Wolfgang Bischof – der Beauftragte für Frauenfragen der bayrischen Bischofskonferenz - war im Jubiläumsjahr der Zelebrant des Jubiläumsgottesdienstes und bestärkte die Frauen in ihrem Friedensengagement. In seiner Predigt betonte er, dass es wie im Liedruf „Schweige und höre…“ angesichts der täglichen Nachrichten oft zuerst darum ginge zu Schweigen ohne vorschnell Antworten zu geben. Ein weiterer wichtiger Schritt sei das genaue Hören, was andere wirklich sagen und denken und dafür das eigene Herz zu öffnen. So entstehe gegenseitiges Verständnis und dies bringe uns dem Frieden näher. Um in dieser Haltung zu wachsen, sei es lebensnotwendig im Hören des Wortes Gottes aufzutanken und sich gegenseitig in der Hoffnung und Liebe zu bestärken, wie Christus es vorgelebt habe.
Bereits 1947 hatten die Frauen des KDFB die Frauenfriedenswallfahrt nach den schlimmen Erfahrungen des 2. Weltkrieges ins Leben gerufen um für Frieden und Versöhnung einzutreten und zu beten. Mit den Ulrichsbroten – einer Doppelsemmel zum Teilen – hatten sie ein Symbol für ihre Anliegen gefunden. Geteiltes Brot - in der schweren Zeit nach dem Krieg - ein starkes Symbol um ernst zu machen mit Jesu Liebe zu allen Menschen auch zu den vielen Geflüchteten, die in Augsburg gestrandet waren. Seit 70 Jahren gibt es diese Brote als Zeichen, dass wir Leben, Glauben und die Liebe zu allen Menschen teilen wollen.
Wie der Hl. Ulrich wollten sie für die Sorgen und Nöte ihrer Zeit da sein und in der „Ulrichs Minne“ wachsen. So kümmerten sich die ersten Familienpflegerinnen um Familien in denen der Vater nicht aus dem Krieg zurückgekehrt war, Geflüchtete fanden Unterstützung, Witwen und Mädchen wurden bei Aufbau einer neuen Existenz unterstützt. Auf diesen Wurzeln können auch heute die Projekte des KDFB gut aufbauen und weiterwachsen, so will auch die Aktion „Herz zeigen“ des KDFB anregen auch heute in der Begegnung mit geflüchteten Menschen mutig für Frieden und einen menschlichen Umgang mit einander einzutreten. Am Ende des Gottesdienstes wurde der Ulrichsschrein von acht Frauen hinausgeleitet, denn der Heilige Ulrich ging auf die Reise nach Kempten.