Frauenfriedenswallfahrt 2023
Hier sehen Sie den Fernsehbericht über die Frauenfriedenswallfahrt
Die besondere Stimmung des frühen Morgens erlebten die Frauen in diesem Jubiläumsjahr des Heiligen Ulrich sehr intensiv. Zahlreiche Fahnenträgerinnen führten den Wallfahrtszug an, der über den Rathausplatz und die Maximilianstraße hin zur Basilika St. Ulrich und Afra verlief. Die große Gemeinschaft war erfüllt von schönem Gesang und inspirierenden Texten zum Thema Frieden. Mit großem Glockengeläut empfing die Basilika zum anschließenden Festgottesdienst, zelebriert von Generalvikar Dr. Hacker sowie dem Verbändereferenten Domvikar Dominik Zitzler.
Dr. Ursula Schell, geistliche Begleiterin i.V. des KDFB Diözesanverbandes Augsburg, gestaltete den Gottesdienst unter dem Leitwort „Herzensohr & Herzenstöne“ und machte für die anwesenden Frauen ihren Herzschlag und ihre Herzenswärme spürbar. Sie beschrieb das Grundprinzip der gewaltfreien Friedensarbeit, die dazu auffordert, tiefer in sich selbst hineinzuhören, hinter die Fassaden der Menschen zu blicken und so sehen und hören, was in unserem Gegenüber an Gutem steckt.
Generalvikar Wolfgang Hacker führte in seiner Predigt das Erlebnis des jüdischen Philosophen Emmanuel Levinas aus. Diesen hatte in der Verzweiflung des Konzentrationslagers Fallingbostel die Begegnung mit einem Hund gerettet. „Der Blick dieses Hundes ließ ihn überleben“, so Hacker. Denn wir Menschen brauchen einen Blick voller Wärme und Zuneigung und ein gütiges Ohr unserer Mitmenschen. Er wünsche allen Menschen, brachte der Generalvikar zum Ausdruck, „dass Sie gerade in Sorgen und Nöten einen freundlichen und ermunternden Blick erhalten.“
In den Fürbitten legten Frauen des Diözesanverbandes ihre Bitten vor das Friedensohr Gottes und stellten unter anderem Familien, die bedrohte Umwelt und die Menschen in Kriegs- und Konfliktgebieten in den Mittelpunkt ihrer Gebete.
Seit dem Jahr 1947 ist es guter Brauch, dass zum Ende des Gottesdienstes die „Ulrichsbrote“ geweiht werden. Diese Doppelsemmeln mit dem mit dem Symbol des Fisches werden als Zeichen der Solidarität gegen Spenden verteilt.
Im Rahmen des Ulrichsjubiläums hat der KDFB im Bistum Augsburg noch eine weitere Spendenaktion auf den Weg gebracht: In zahlreichen Gruppen vor Ort wird die sogenannte „Solisuppe“ angeboten. Der KDFB stellt sich damit in die Nachfolge des Heiligen Ulrich und vieler anderen heiligen Frauen und Männer, die Armenspeisung als gelebtes Gebot der Nächstenliebe praktizierten. Durch die Ausgabe einer Suppe gegen Spende werden Frauenprojekte gefördert und so die Bedürfnisse von Frauen gestärkt, die von der Gesellschaft an den Rand gestellt werden. Denn eines zeigte die große Beteiligung an der heutigen Wallfahrt sehr deutlich: Die Solidarität von Frauen für Frauen, vor Ort und weltweit, ist ein Thema, das von KDFB Frauen engagiert getragen wird.