FrauenKirchenGeschichten am Fest der Maria von Magdala
Viele Jahrhunderte haben fast ausschließlich Männer die christlichen Traditionen geprägt.
Das Interesse an der Vergangenheit ist lange Zeit kein historisches, sondern ein Interesse an Legitimation, Rechtfertigung, Versöhnung, Veränderung usw.
Was wir also von Frauen aus der Geschichte wissen sind Dinge, die Männer als bedeutungsvoll genug ansahen sich ihrer zu erinnern oder sich von ihnen abzugrenzen. Schon die Bibel, aber auch die Kirchengeschichte beschreibt das Leben von Frauen oft unter dem Blickwinkel, wie sie die Pläne von Männern unterstützen, behindern oder wie sie eine Rolle einnehmen, die Männer vorbehalten war oder die männlich geprägten (Ideal)Bildern entsprach.
Ein gutes Beispiel ist Maria von Magdala. Sie wird in den Evangelien noch als Jüngerin Jesus und Apostelin beschrieben, die von den Anfängen in Galiläa bis zu Tod, Grablegung und Auferstehung an Jesu Seite war. In allen Evangelien ist sie die erste Zeugin der Auferstehung und erhält den Auftrag als Apostelin diese Botschaft den Brüdern und Schwestern zu verkünden.
Im Verlauf der Kirchengeschichte wird ihre Leben von Männern uminterpretiert und entstellt. Sie wird zur Sünderin, Hure, Ehebrecherin, Prostituierten… Erst im 20.Jh. haben interessierte Frauen und Theologinnen die Ursprungsgeschichte vom Schutt der Jahrhunderte befreit und die biblische Maria aus Magdala wieder ausgegraben.
Deshalb wollten wir ursprünglich in diesem Jahr den Apostelfesttag (22.7.) der Maria aus Magdala nützen, um in einem Gespräch mit Expertinnen unsere Frauenanliegen heute zu thematisieren und unsere (Kirchen)Geschichten zu erzählen. Leider mussten wir wegen Corona die Veranstaltung auf das nächste Jahr verschieben.
Wir haben aber unsere drei Expertinnen gebeten uns ein Statement zu schicken und zu schreiben was sie gerade beschäftigt, welche konkreten Schritte sie erwarten und welche Resonanz sie erleben.
Sie haben uns ihre inspirierenden Gedanken geschickt
Autorin: Dr. Ursula Schell, Geistliche Begleiterin KDFB-Diözesanverband Augsburg