Wir machen uns stark für Frauen
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Geflüchtete Frauen und Corona

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Mit den Spendengeldern werden Projekte von Solwodi, IN VIA sowie dem HIFF-Projekt unterstützt. In „normalen“ Zeiten umfasste die Arbeit dieser Organisationen vor allem die Unterstützung bei der Integration sowie die therapeutische Unterstützung von traumatisierten Frauen. In den vergangenen Wochen hat sich diese Arbeit verändert und intensiviert.

IN VIA Augsburg

IN VIA Augsburg bildet geflüchtete Frauen, die in Deutschland gut Fuß gefasst haben, zu einer Art Coach bzw. Mentorin für neu angekommene geflüchtete Frauen aus. Diese Frauen, „Talente“ genannt, standen in den vergangenen Wochen vor großen Herausforderungen. Wie sollte das eigentliche Workshop-Programm bei Ausgangsbeschränkung durchgeführt werden? Die Frauen haben sich mit Webinaren versucht und soweit als möglich die Herausforderung angenommen, mit der geringen technischen Ausstattung zurecht zu kommen. Mit gutem Erfolg: Die Frauen standen digital in teilweise engem Kontakt zueinander und viele Sorgen und Nöte, oft bedingt durch geringe Sprachkompetenz, konnten von den Mentorinnen aufgefangen werden. Statt der eigentlichen Workshop-Inhalte bekamen persönliche Themen mehr Raum und die Frauen hatten in ihrer Mentorin eine verlässliche Ansprechpartnerin für viele Themen.

Solwodi Augsburg

Mit dem Lock-down begann auch für die Klientinnen und Mitarbeiterinnen von Solwodi Augsburg eine schwierige Zeit. Alles war im Unklaren: Wie kann Beratung stattfinden? Reicht der telefonische Kontakt? Wie kommen Frauen, die aufgrund ihrer Vorgeschichte viele Ängste in sich tragen, mit dieser unsicheren Situation zurecht? Die Mitarbeiterinnen der Organisation haben alles daran gesetzt, mit ihren Klientinnen in Kontakt zu bleiben und die Frauen, die teilweise ihre Zimmer nicht mehr verlassen wollten, in ihrer Abschottung zu unterstützen Viel Hilfe war nötig, wenn Briefe oder Anordnungen aufgrund von Sprachproblemen nicht verstanden wurden. Teilweise war hier Solwodi die einzige Informationsquelle, auf die die Frauen zurückgreifen konnten. Angst und psychische Belastung waren sehr groß.

Allmählich läuft eine Normalisierung sowohl im Alltag als auch in der Form der Beratungsangebote. Leider ist absehbar, dass der Lockdown für viele geflüchtete Frauen mit negativen Auswirkungen verbunden war und zukünftig intensivere Hilfe nötig sein wird. Gewalt in den Unterkünften, emotionale Belastungen in der Familie und ganz konkret schulische Probleme der Kinder werden ansteigen. Denn leider haben diese Frauen und ihre Familien nur eine kleine Lobby. Gerade jetzt ist es wichtig, den Blick darauf zu richten und weiterhin alle nötige Unterstützung zu leisten!

28.05.2020
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