Wir machen uns stark für Frauen
Gesellschaftspolitisch, kirchlich und sozial engagiert vertreten wir die Interessen von Frauen.

KDFB aktiv für soziale Frauenberufe

« zurück

Unter der Moderation von Susanne Pfaller (BR Korrespondentin Region Ingolstadt) diskutierte im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen eine vielseitig besetzte Expertinnenrunde die Probleme in diesem klassisch weiblichen Berufsfeld.

"Es braucht einheitliche Tarifverträge", fordert Dr. Simone Strohmayr , denn nur so können Arbeitsbedingungen flächendeckend verbessert werden. Zudem benötige es „mehr Geld im System“. Damit formuliert Strohmayr eine der zentralen Forderungen der SPD, die Einführung einer „Bürgerversicherung“. Nur so könne das deutsche Gesundheitssystem mit den anstehenden Herausforderungen in Einklang gebracht werden. Für Berta Mayr-Heinrich, Intensivschwester im Krankenhaus Schrobenhausen, gehören Personalengpässe bereits zum Alltag, bedingt auch durch die vielfältigen Dokumentations- und Organisationsaufgaben, die in der Pflege geleistet werden müssen. Stefanie Renner (stv. Geschäftsführung im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe Südost/Bayern-Mitteldeutschland) berichtet sogar von Abwerbeaktionen und Headhuntern im Pflegebereich.

Warum also werden diese Arbeitsnehmerinnen nicht mit attraktiven Gehältern gelockt? „Frauen fordern zu wenig“, ist darauf die ernüchternde Antwort. Frauen in sozialen Berufen engagieren sich gern, auch über das geforderte Maß hinaus, sie sorgen sich um das Wohl ihrer Anvertrauten. Leider mit der Konsequenz, dass sie nicht aktiv genug für bessere Bedingungen eintreten. Arina Wolf von ver.di Ingolstadt sieht hier vor allem die Politik in der Verantwortung, mehr monetäre Anreize für diese Berufsfelder zu bieten.

Getrud Schmid legt Wert auf die Tatsache, dass es durchaus starke regionale Unterschiede gibt. So sei die Region Neuburg-Schrobenhausen sehr familienfreundlich aufgestellt. Nur: Das Problem des Nachwuchsmangels wird damit noch nicht behoben. Dazu braucht es eine Reform der Ausbildung und weiterhin stärkere finanzielle Anreize. Denn aktuell gibt es in den CARE-Berufen viel zu wenig Männer: Laut Gerlinde Bratfisch, Leiterin einer Kindertagesstätte, jedoch nicht nur eine Frage des geringen Gehaltes, sondern auch eine des anspruchsvollen Aufgabenbereiches: „Superheldin ist keine Berufsbezeichnung, aber als Erzieherin muss man das sein.“ Ziel ist es, soziale Frauenberufe so aufzuwerten, dass sie während der Ausbildung, im beruflichen Alltag, in der Rentenversorgung und vor allem in der Bezahlung ein attraktives Berufsfeld werden.

Die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.):

Maria Hierl (Bildungsreferentin KDFB), Gertrud Schmid (Betreuungsverein des Caritas-Verbandes), Gerlinde Bratfisch (Kindertagesstätte Taka-Tuka-Land), Dr. Simone Strohmayr (MdL), Monika Knauer (KDFB Diözesanvorsitzende), Bertra Mayr-Heinrich (Krankenschwester Intensivpflege), Moderatorin Susanne Pfaller, Stefanie Renner (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe), Arina Wolf (ver.di)

Bild (KDFB-Augsburg)

 

 

Autor: Elisabeth Böswald-Rid, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
21.06.2018
« zurück
Schriftgröße
Schriftgröße