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KDFB im Gespräch über Fremdsein und Dazugehören

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Wie gelingt ein Miteinander in unserer bunten und vielfältigen Gesellschaft? Dieser Frage ging unter der Moderation von Susanne Berger (Radio RT 1) eine vielseitig besetzte Expertenrunde nach: Emilie Asam (Kulturwartin der Egerländer Gmoi), Tamar Khairi Jarjis (kam aus dem Irak nach Deutschland), Petra Ritter (Mitglied des Trachtenvereins Vöhringen), Jonathan Schneider (arbeitete für einen Freiwilligendienst in Peru) und Diakon Ralf Eger (Flüchtlingsbeauftragter der Diözese). Alle Gesprächspartner/-innen waren sich einig: Ein gelungenes Zusammenleben entsteht mit Empathie und Nächstenliebe auf der Basis von Respekt und Wertschätzung.

Petra Ritter brachte den Aspekt Brauchtum als zentrales Element von „Dazugehören“ ein: Die zahlreichen christlichen Bräuche gliedern den Jahreskreis und tragen so zu einem geregelten Leben bei. Gleichwohl sind sie in unserem Alltag immer weniger präsent. So macht die gebürtige Schwäbin in ihrer eigenen Heimat eine Art Fremdheitserfahrung, wenn sie mit ihrer traditionellen Tracht auf der „Alten Wies´n“ beim Schuhplatteln als Exotin beäugt und fotografiert wird. Diakon Ralf Eger verwies auf den Aspekt der Sicherheit: Bräuche vermitteln Stabilität, indem sich jeder darauf verlassen kann, dass Vertrautes immer wieder kehrt. Diese Bräuche lebendig zu erhalten und ihre Bedeutung zu kennen, hält Eger für wichtig. Jonathan Schneider ergänzte aus seiner Auslandserfahrung eine spannende Beobachtung: Gerade in weniger entwickelten Ländern gerät indigenes Brauchtum in Vergessenheit und wird durch westliche Bräuche ersetzt, die durch mediale Beeinflussung Verbreitung finden. So kommt es zu skurrilen Weihnachtsfesten mit Plastikbaum und Kunstschnee im peruanischen Sommer. Tamar Khairi Jarjis ist davon überzeugt, dass es sowohl Offenheit und Neugierde für die Bräuche der Anderen braucht als auch die Bereitschaft, alle an den eigenen Bräuchen teilhaben zu lassen. Emilie Asam berichtete eindrucksvoll von ihren Erlebnissen als Vetriebene und wie ihr Bräuche und häusliche Stabilität geholfen haben, sich in einer neuen Heimat einzuleben. Sie hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an das Leben und die Bräuche der Vertriebenen aufrechtzuerhalten, indem sie in Illertissen ein Heimatmuseum gegründet hat.

Abschließend wurden den Anwesenden der Veranstaltung die Gebetsfahnen des KDFB „Alle tragen den Namen Mensch“ vorgestellt. Gemeinsam sprachen sie das Gebet der Vereinten Nationen von Stephen Vincent Benét.

Autor: Margit Uhr, KDFB-Bildungsreferentin
26.09.2017
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v.l.n.r.: Rita Sieber, Jonathan Schneider, Petra Ritter, Ralf Eger, Tamar Khairi Jarjis, Moderatorin Susanne Berger, Emilie Asam und Margit Uhr vor den Gebetsfahnen