KDFB Nördlingen: Kinofilm zu Flüchtlingsproblematik
Der Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries, des KDFB Zweigverein Nördlingen und der Kolpingsfamilie ins Kino folgten eine überraschend große Zahl an Besuchern.
Mit beeindruckender Realitätsnähe zeigte der Film die Schwierigkeiten und Herausforderungen auf, die sich auftun, wenn in einer kleinen Gemeinde eine große Gruppe von Asylsuchenden aufgenommen werden soll. Viele unterschiedliche Reaktionen und Emotionen werden im Film dargestellt. Die Angst vor Überfremdung kam ebenso zur Sprache wie der aufopferungsvolle Einsatz der Ehrenamtlichen. Bei den betroffenen Flüchtlingen wechseln sich die Dankbarkeit über die freundliche Aufnahme und die Hoffnung auf ein Leben in Frieden ab mit Angst vor der Abschiebung und dem Erschrecken über die Fremdenfeindlichkeit einiger Anwohner.
Die dargestellten Problembereiche, wie Schwierigkeiten bei der Suche nach Erstaufnahmeeinrichtungen, die lange Dauer des Anerkennungsverfahrens, die drohende Abschiebung und die schwierige Integration in die Gesellschaft waren auch die Themen, die in der anschließenden Diskussion aufgegriffen wurden und mit denen auch die Helfer hier vor Ort zu kämpfen haben.
Ulrike Stowasser, die Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes, begrüßte zur anschließenden Diskussion den Nördlinger Oberbürgermeister Hermann Faul, den Asylbeauftragten der Diakonie Nördlingen, Werner Bienek und Dekan Paul Erber sowie Pfarrer Jochen Maier. Im Fokus standen die aktuelle Situation der Asylsuchenden in Nördlingen und im Landkreis. Speziell im Raum Nördlingen habe man die Lage aber gut im Griff. Dekan Paul Erber wies auf die existentielle menschliche Not hin, die die Flüchtlinge zum Verlassen ihrer Heimat zwinge. Wir seien aufgefordert, diese als Mit-Menschen aufzunehmen. Auf den Hinweis nach der teils auch negativen Stimmung in der Bevölkerung, wie sie vor allem in einigen Medien den Asylanten gegenüber zum Ausdruck kommt, bekräftigte Pfarrer Jochen Maier, dass jeder mitverantwortlich sei für eine menschliche, einladende Kultur und bat die Anwesenden darum, jeder möge in seinem Umfeld seinen Beitrag leisten.
Aus dem Publikum kam der Vorschlag, wie etwa im Film gezeigte Möglichkeiten des gegenseitigen Kennenlernens zu schaffen. In Nördlingen habe diese Willkommenskultur ja schon eine lange Tradition. So verwies Frau Mehl, Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung im Donau-Ries auf das seit nunmehr schon 10 Jahren existierende Internationale Frauencafe.
Auf die Nachfrage nach konkreten Möglichkeiten, sich einzubringen, wurde darauf verwiesen, dass es sinnvoll sei, die Hilfe gut zu koordinieren. Als Anlaufstelle für ehrenamtliche Helfer biete sich die Beratungsstelle der Diakonie an. Auch die bestehende Fahrradwerkstatt freue sich beispielsweise sehr über gespendete Räder. Der Überschuss der Einnahmen aus diesem Filmabends werde ebenfalls für Projekte mit Asylanten verwendet.
KDFB Diözesanvorsitzende Ulrike Stowasser dankte zum Schluss allen, die zum Gelingen dieses informativen Filmabends beigetragen hatten.