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Papst lehnt Marx´ Rücktrittsgesuch ab

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In heutigen Brief an Kardinal Marx hat der Heilige Vater seine Entscheidung sehr deutlich gemacht, der Kardinal möge seine Verantwortung als Erzbischof von München und Freising weiter wahrnehmen. Er würdigt sein Angebot über den Amtsverzicht, um damit auch ganz persönlich Verantwortung zu übernehmen, und teilt Marx‘ Urteil, der die Kirche an einem „toten Punkt“ sieht. Der Papst schreibt: „Ich stimme Dir zu, dass wir es mit einer Katastrophe zu tun haben: der traurigen Geschichte des sexuellen Missbrauchs und der Weise, wie die Kirche damit bis vor Kurzem umgegangen ist.“
Aus Sicht des KDFB stellt das einen klaren Auftrag dar, das Leid der Überlebenden in den Mittelpunkt zu stellen, ihnen endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und alles zu tun, um die männerbündischen und klerikalen Strukturen zu ändern, die erst solches Unrecht entstehen lassen konnten.
Dazu KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth: „Kardinal Marx hat mit seinem Rücktrittsangebot ein starkes Zeichen gesetzt – auch in Richtung seiner Mitbrüder im Amt. Ein „Weiter so“ verkennt den Ernst der Situation und ist nun erst recht nicht mehr möglich. Wir fordern alle Verantwortlichen in der Katholischen Kirche auf, Kleriker und Laien, sich dem Vertrauensverlust und Bedeutungsverlust in Folge des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zu stellen. Die Antwort des Papstes zeigt, dass auch er diesen Weg unterstützt. Der KDFB ist zu einer konstruktiv-kritischen Mitarbeit jederzeit bereit – für eine geschwisterliche, glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche.“

Autor: Anne Rauen, KDFB Bundesverband
14.06.2021
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Bildnachweis: Erzbischöfliches Ordinariat München (EOM) / Lennart Preiss