Pfingsten: Führe uns zur Vollendung!
Einstimmung mit Atemübung
Beginn des Gebetes:
Oh Gott komm mir zu Hilfe
Durchatme mich heilige Geistkraft, erfülle mich mit Lebendigkeit und Kraft
Lied: Atme durch und nimm dir Zeit …
Unser Glaube ist immer ein Glaube in der jeweiligen Zeit und muss sich in dieser Zeit bewähren. Wir bewegen uns nicht im neutralen luftleeren Raum, sondern sind als Volk Gottes unterwegs durch die Zeit, sagt das 2.Vatikanum. Die „Zeichen der Zeit“ – gemeint sind Anliegen, die viele Menschen bewegen und die als Herausforderungen für die Bewährung des Glaubens in der jeweiligen Zeit verstanden werden – zeigen uns, welchen Beitrag die Christen, im Dialog mit der Welt, aus dem Glauben für das Heil der Welt leisten können. Im Licht der Frohen Botschaft entsteht so ein Prozess der Bewusstwerdung, dass Gottes Geist in der Geschichte tätig ist, um die Vollendung anzuzeigen und sich mit uns auf den Weg zu machen.
Gebet:
Heilige Geistkraft – Lebensatem Gottes, Du machst uns sensibel für die Zeichen der Zeit
Heilige Geistkraft – Lebensatem Gottes, Du gibst uns Vertrauen und Orientierung
Heilige Geistkraft – Lebensatem Gottes, du nährst unsere Träume und Visionen
Heilige Geistkraft – Lebensatem Gottes, du zeigst uns Wege in die Zukunft
Liedruf: Veni Sancte Spiritus (Gl 345,1)
Bibeltext: Apg 2, 1- 9.18
Als das Pfingstfest kam, waren wieder alle, die zu Jesus hielten, versammelt. Plötzlich gab es ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Dann sahen sie etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden und jede ließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurden vom Geist Gottes erfüllt und begannen in anderen Sprachen zu reden, jeder und jede, wie es ihnen der Geist Gottes eingab. Nun lebten in Jerusalem fromme Juden aus aller Welt, die sich hier niedergelassen hatten. … Als sie das mächtige Rauschen hörten, strömten sie alle zusammen. Sie waren ganz verwirrt, denn alle hörten die Versammelten, die Apostel und die anderen, in ihrer eigenen Sprache reden. Außer sich vor Staunen riefen sie: „Die Leute, die da reden, sind doch alle aus Galiläa! Wie kommt es, dass wir alle sie in unserer Muttersprache reden hören? Wir kommen aus … Über alle, die mir dienen, Männer und Frauen, gieße ich zu jener Zeit meinen Geist aus und sie werden als Prophet*innen reden.
Besinnung:
Die Jüngerinnen und Jünger haben durch das Geschenk der Heiligen Geistkraft die richtigen Worte gefunden um über ihre Hoffnung und ihre Glaubenserfahrungen zu sprechen. Sie konnten plötzlich über ihren regionalen, religiösen und kulturellen Tellerrand hinaussehen und wurden von Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen, Religionen und Nationen gehört und verstanden. Eine schöne Vision dafür, was die Heilige Geistkraft in uns und der Gesellschaft bewirken kann. Plötzlich werden die Menschen in ihrer Vielfalt erreicht. Sie werden zu Geist-Vollen und Geist-Begabten.
Wir beten besonders für…
Lied: Komm Heiliger Geist, der Leben schafft (GL 342)
2. Vatikanisches Konzil – Gaudium et Spes
„Aufgabe des ganzen Volkes Gottes, insbesondere der Hirten und Theologen, ist es mit Hilfe des Heiligen Geistes die vielfältigen Sprachen unserer Zeit zu hören, zu unterscheiden und zu deuten und sie im Lichte des göttlichen Wortes zu prüfen, damit die geoffenbarte Wahrheit immer tiefer erfasst, besser verstanden und angemessener vorgelegt werden kann.“ (GS44)
Segen:
Es segne mich die allumfassende Kraft Gottes des Vaters. Es segne mich die Weisheit des Sohnes. Es segne mich die gütigste innige Liebe des Heiligen Geistes, des Lebenshauches, und sie behüte mich zum ewigen Leben. Amen, so geschehe es.
Gertrud von Helfta (1256-1302) - Exercitia Spiritualia, 1.Ex, 107
Autorin: Dr. Ursula Schell