Pfingstnovene Tag 3
Einstimmung mit Atem- und Leibübung
Beginnen Sie dann mit dem Gebet und Kreuzzeichen:
Und so bezeichne deine Ohren, deine Nase und dein Herz mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und bete dabei:
Öffne die Ohren meines Herzens im Hören auf Deine Weisung;
Deine Kenntnis sei der Duft, mit dem Du mein Inneres erfüllst.
(nach Gertrud von Helfta)
Liedruf: Du Schwester Weisheit, schenke uns deine Kraft
Biblischer Text: Weisheit 7,7-14
Daher betete ich und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir. Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr…. Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie…. Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir, unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen. Ich freute mich über sie alle, weil die Weisheit lehrt, sie richtig zu gebrauchen, wusste aber nicht, dass sie auch deren Ursprung ist. Uneigennützig lernte ich und neidlos gebe ich weiter; ihren Reichtum verberge ich nicht bei mir. Ein unerschöpflicher Schatz ist sie für die Menschen; alle, die ihn erwerben, erlangen die Freundschaft Gottes. Sie sind empfohlen durch die Gaben der Unterweisung.
Gedanken zum Thema:
Nicht nur die Kinder lieben es einen Schatz zu entdecken. Schätze wärmen das Herz und lassen uns staunen. Ein Schatz: das kann eine geliebte Person sein, ein kostbares Gemälde, vielleicht ein alter Familienschmuck oder ein Stück, mit dem ich eine wertvolle Erfahrung verbinde. Auch Reichtum im übertragenen Sinn: herzliche Beziehungen, nachdenkliche Gespräche, eine wunderbare Reise, unverdiente Begabungen, berührende Momente, erfüllte Stille.
Der Schatz der Weisheit gilt mehr als Gesundheit und Schönheit. Das ist ungewöhnlich. Fitness, Power, Erfolg, Anerkennung, Optimierung sind prominente Werte einer Lifestyle-Gesellschaft. Wozu braucht es da Weisheit? Ihr Reichtum ist anders gelagert: er zeigt sich in der guten Lebenskunst, in der besonnenen Einsicht, der klugen Verantwortung, im intuitiven Wissen um die Verletzlichkeit des Lebens. Immer neu dürfen wir dazulernen und reifen. Dieser unerschöpfliche Schatz führt nicht nur zur Selbsterkenntnis, sondern zur Freundschaft Gottes. Er lehrt, die Güter recht zu gebrauchen. Nicht das Behalten macht lebendig, sondern das Weitergeben und Teilen.
Litanei:
Du Gott, der unsere Sehnsucht kennt
Komm Schwester Weisheit, schenke mir deine Kraft.
Du Gott, der um unsere Irrwege weiß
Komm Schwester Weisheit, schenke mir deine Kraft.
Du Gott, der uns überreich beschenkt
Komm Schwester Weisheit, schenke mir deine Kraft.
Du Gott, der uns wachsen und reifen lässt
Komm Schwester Weisheit, schenke mir deine Kraft.
Du Gott, der uns das Teilen und Weitergeben lehrt
Komm Schwester Weisheit, schenke mir deine Kraft.
Lied:
Komm Heiliger Geist, der Leben schafft (GL 342 Strophen 1-4)
Impuls für den Alltag:
Um die Weisheit flehen. Heute meditiere ich die Frage: Worum flehe ich bei Gott mit ganzer Herzenskraft?
Segen:
Du heilige Geistkraft,
sei bei uns und zeige uns die wahren Schätze des Lebens.
Öffne die Herzaugen, damit wir unsere Sehnsucht erkennen.
Schenke uns den Reichtum, liebevoll füreinander da zu sein.
Bewahre in uns das Staunen und Vertrauen in deine unerschöpfliche Lebendigkeit.
Segne und beglücke uns durch den Anhauch deiner Weisheit.
Amen.