Wir machen uns stark für Frauen
Gesellschaftspolitisch, kirchlich und sozial engagiert vertreten wir die Interessen von Frauen.

Was ist fair? - Gerechte Verteilung von Lebenschancen

« zurück

In diesem Jahr haben die philippinischen Frauen den Weltgebetstag vorbereitet. Ihr diesjähriges Thema „Was ist fair?“ ist aktueller denn je. Es fragt nach der gerechten Verteilung von Lebenschancen auf den Philippinen und in Deutschland; zwischen Frauen und Männern, zwischen Reichen und Armen, zwischen den Ländern des Nordens und des Südens … Alles Themen für die der KDFB sich schon lange engagiert.

Die philippinischen Frauen haben den Bibeltext von den Arbeitern im Weinberg, die alle denselben Lohn bekommen, in den Mittelpunkt gestellt. Lesen wir das Gleichnis unter dem Blickwinkel des Marktes, zählt Angebot und Nachfrage, zählt die Leistung des Einzelnen und die Erfordernis des Unternehmens. Der Mensch, der arbeitet, ist nicht so sehr im Blick. Dann ist die Bezahlung des Weinbergbesitzers ungerecht, denn die Ersten sind nicht wie die, die erst später gekommen sind. Sie haben mehr geleistet und haben es deshalb auch verdient, mehr zu bekommen. Lesen wir das Gleichnis unter dem Blickwinkel der Lebenslage des Einzelnen und dem Wunsch heute die Grundbedürfnisse stillen zu können, dann versucht der Weinbergbesitzer dem einzelnen Menschen gerecht zu werden. Er berücksichtigt was sie zum Leben brauchen und was sie vielleicht schon alles versucht haben. Er sieht, dass alle den üblichen Tageslohn brauchen, um heute überleben zu können und versucht diesem Bedürfnis gerecht zu werden.

Viele aktuelle Themen klingen an:

  • Wie gerecht ist in der Welt Arbeit und Bezahlung verteilt?
  • Wie gerecht ist in Deutschland die Bezahlung von einzelnen Arbeiten? (in verschiedenen Arbeitsbereichen: Soziales-Technisches, zwischen verschiedenen Personen: Frauen-Männern, Arbeiter/innen-Manager …)

  • Leben wir auf Kosten von Menschen in ärmeren Ländern? (Bezahlung von Landarbeiterinnen, Rohstoffen, Arbeiterinnen in der Textilindustrie …)

  • Braucht es ein gesichertes Grundeinkommen, dass ein menschenwürdiges Überleben sichert vor jeder Leistung?

  • Welche Visionen von Leben und Arbeiten haben wir für die Zukunft und was können wir dazu beitragen?

Der KDFB wird sich weiter für eine faire und gerechte Welt engagieren, nicht nur am Weltgebetstag.

Unterschreiben sie auch einen Appell gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe auf den Philippinen.

 

Autor: Dr. Ursula Schell, Geistliche Begleiterin des Diözesanverbandes Augsburg
03.03.2017
« zurück
Schriftgröße
Schriftgröße