„Zwischen Belastung und Hoffnung“
„Zwischen Belastung und Hoffnung“ – Liturgie für die ökumenischen Friedenswochen rund um den Buß- und Bettag
Material: Steine und Kerzen, eventuell eine Weltkarte
Begrüßen und Einstimmung:
Jedes Jahr rund um den Buß-und Bettag finden die ökumenischen Friedenswochen statt, in denen sich die Christen der verschiedenen Konfessionen mit Krieg und Frieden in der Welt, aber auch mit Konflikten und guten Projekten in ihrem Lebensumfeld auseinandersetzten.
Sie wollen in diesen Wochen der Friedensbotschaft Christi Raum verschaffen und sich gegenseitig ermutigen nach friedvollen Wegen zu suchen und für sie zu beten.
Wir sehen gerade, dass in der Welt die Konflikte zwischen verschiedenen Ländern eskalieren wie z.B. der Konflikt um Berg Karabach. In vielen Ländern steigen die sozialen Spannungen, die sich nicht zuletzt durch Corona noch verschärfen. Einzelne Terroristen opfern Menschenleben um ihrer Ideologie Nachdruck zu verleihen. In Amerika stehen sich die verschiedenen politischen Lager unversöhnlich gegenüber und auch in Deutschland gibt es Reibereinen und gegenseitiges Unverständnis zum Umgang mit der Corona Epidemie.
Wir erleben Belastungen und Schweres aber auch Hoffnung und Versöhnung.
Für die Belastungen und das Schwere haben wir Steine mitgebracht. Für die Hoffnungen und Schritte der Versöhnung haben wir das Symbol der Kerze dabei.
Sie erinnern uns, dass wir mit allen unseren Belastungen, Sorgen und Ängsten uns immer an Dich Gott wenden können:
Der Psalm 142 drückt diese Erfahrung sehr gut aus.
Im Gebet verbinden wir uns mit anderen Beter*innen:
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Mit lauter Stimme schrei' ich zu Gott, laut flehe ich zu DIR um Gnade.
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Ich schütte vor DIR meine Klagen aus, eröffne DIR meine Not.
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Wenn auch mein Geist in mir verzagt, du kennst meinen Pfad.
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Auf dem Weg, den ich gehe, legten sie mir Schlingen
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Ich blicke nach rechts und schaue aus, doch niemand ist da, der mich beachtet.
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Mir ist jede Zuflucht genommen, niemand fragt nach meinem Leben.
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Gott, ich schreie zu dir, ich sage: Meine Zuflucht bist du, mein Anteil im Land der Lebenden.
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Vernimm doch mein Flehen; denn ich bin arm und elend.
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Meinen Verfolgern entreiß mich; sie sind viel stärker als ich.
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Führe mich heraus aus dem Gefängnis, damit ich deinen Namen preise.
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Die Gerechten scharen sich um mich, weil du mir Gutes tust.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist. Wie es war im Anfang so auch jetzt und alle Zeit in Ewigkeit. Amen.
Liedruf: Ostende nobis domine GL 634,2
Wir denken an alle alten und kranken Mitbürger*innen; an die, die Trennung und Verlust verkraften müssen und um liebe Menschen trauern, und an diejenigen, die sie begleiten – wir bitten auch für die, die in solchen Situationen wegschauen.
Stein ablegen – Deutschland
Gebet:
Dich Gott suchen wir in den belastenden und aufbauenden Ereignissen des Lebens, Sei uns nahe in den Erfahrungen von tiefer Lebensangst und Lebensfreude.
Lass uns Anteil nehmen am Leben Anderer und schenke Du uns das Licht der Hoffnung in dunkler Zeit.
Kerze zum Stein stellen
Liedruf: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450
Stille
Wir denken an die Flüchtlinge auf Moria, auf Lampedusa und anderen Lagern, die vor Bürgerkrieg, Verfolgung und Armut geflohen sind und nach Europa mit großen Hoffnungen kamen. Wir denken an alle, die ihnen in ihre Situation beistehen wie z.B. Ärzte ohne Grenzen, die Menschen des UNHCR, die griechischen und italienischen Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren.
Stein ablegen – Griechenland und Italien
Gebet:
Dich Gott suchen wir in den belastenden und aufbauenden Ereignissen des Lebens, sei uns nahe in den Erfahrungen von tiefer Lebensangst und Lebensfreude.
Lass uns Anteil nehmen am Leben Anderer und schenke Du uns das Licht der Hoffnung in dunkler Zeit.
Kerze zum Stein stellen
Liedruf: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450
Stille
Wir denken an die Opfer der Terroranschläge in Frankreich und Österreich und ihre Angehörigen. Wir denken aber auch an alle die sich für Verständigung und ein gutes Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen einsetzen
Stein ablegen – Frankreich und Österreich
Gebet:
Dich Gott suchen wir in den belastenden und aufbauenden Ereignissen des Lebens, sei uns nahe in den Erfahrungen von tiefer Lebensangst und Lebensfreude.
Lass uns Anteil nehmen am Leben Anderer und schenke Du uns das Licht der Hoffnung in dunkler Zeit.
Kerze zum Stein stellen
Liedruf: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450
Stille
Wir denken an die Menschen in Krisen- und Kriegsgebieten, wie Berg Karabach, der Ukraine, Afghanistan, die seit Jahren nicht zu Ruhe kommen und an alle, die sich trotz aller Rückschläge für Frieden und Versöhnung einsetzen.
Stein ablegen – Aserbaidschan, Armenien, Ukraine, Afghanistan
Gebet:
Dich Gott suchen wir in den belastenden und aufbauenden Ereignissen des Lebens, sei uns nahe in den Erfahrungen von tiefer Lebensangst und Lebensfreude.
Lass uns Anteil nehmen am Leben Anderer und schenke Du uns das Licht der Hoffnung in dunkler Zeit.
Kerze zum Stein stellen
Liedruf: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450
Stille
Wir denken Menschen die wegen ihrer politischen Überzeugung im Gefängnis landen, unterdrückt und ermordet werden wie z.B. in Nordkorea, in Eriträa, dem Iran, der Türkei und in Hongkong und an alle, die sich trotzdem nicht einschüchtern lassen und mutig für ihre Überzeugungen eintreten.
Stein ablegen – Nordkorea, Eriträa, Iran, Türkei, Hongkong
Gebet:
Dich Gott suchen wir in den belastenden und aufbauenden Ereignissen des Lebens, sei uns nahe in den Erfahrungen von tiefer Lebensangst und Lebensfreude.
Lass uns Anteil nehmen am Leben Anderer und schenke Du uns das Licht der Hoffnung in dunkler Zeit.
Kerze zum Stein stellen
Liedruf: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450
Stille
Wir denken an die Umweltzerstörung auf der Erde, an die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien, die Verseuchung des Boden durch facking in den USA, die Vermüllung der Weltmeere durch Plastikmüll und an alle die sich für eine bessere Welt einsetzen und in ihrem Alltag anders leben
Stein ablegen – Brasilien, USA, Ozeane
Gebet:
Dich Gott suchen wir in den belastenden und aufbauenden Ereignissen des Lebens, sei uns nahe in den Erfahrungen von tiefer Lebensangst und Lebensfreude.
Lass uns Anteil nehmen am Leben Anderer und schenke Du uns das Licht der Hoffnung in dunkler Zeit.
Kerze zum Stein stellen
Liedruf: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450
Stille
Friedensgebet des Katholischen Deutschen Frauenbundes
Barmherziger Gott, unser ganzes Leben ist dir vertraut.
Du kennst die Konfliktherde und Hoffnungsorte in unserem Alltag und in der Welt.
Leben und Glück, Freud und Leid der Menschen sind dir nicht gleichgültig.
Wir Frauen tragen in dieser Stunde unsere Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung vor dich:
Wir vertrauen darauf, dass du, Gott, in jedem Menschen wohnst, weil du Vater und Mutter aller bist.
Wir setzen uns dafür ein, dass Gerechtigkeit und Fürsorge die Entscheidungen in unserem Leben bestimmen.
Lass in uns Toleranz und Achtung voreinander wachsen.
Nur so kann der Traum von einer Menschheitsfamilie Wirklichkeit werden.
Wir glauben daran, dass Jesus Christus uns auf unseren Wegen zum Frieden begleitet.
Wir bemühen uns, das Leid in der Welt zu sehen und zu lindern.
Gib uns Mut, Kraft und Weisheit, Orte der Zuflucht zu schaffen für alle, die miteinander leben.
Nur so kann Versöhnung geschehen.
Wir hoffen darauf, dass Gottes Geistkraft uns mit Leben und Vernunft erfüllt.
Wir wollen ihr Wirken in uns spüren und uns bewegen lassen.
Führe uns Wege, die wir aus eigener Kraft nie zu gehen wagen
und lass uns Türen aufstoßen, die verschlossen scheinen.
Nur so beginnt Frieden.
Wir sind als Einzelne und als Frauenbund mit unseren Begabungen und Fähigkeiten gerufen.
Wir Frauen tragen mit all unserer Kraft bei, Spuren des Friedens sichtbar zu machen.
Wir vertrauen der Kraft deiner Verheißung und halten uns an dein Wort,
wenn wir mutig Schritte des Friedens wagen.
Gott des Friedens und der Versöhnung, Dich preisen wir in alle Ewigkeit. Amen.
Lied: Herr gib uns Deinen Frieden GL 834
Segen:
Christus, Du umfängst uns mit Deiner Liebe
Du spannst dein Dach über dem ganzen Kosmos aus
Du gibst uns Heimat in unserer Unterschiedlichkeit, Du schätzt uns mit unseren Begabungen
Segne uns und durchflute uns mit deinem Licht, deiner Liebe, einem Geist,
damit wir immer mehr in Dir, in uns selbst und in der Welt Raum finden.
So segne uns Gott, der uns Heimat ist,
in Christus, der uns als lebendige Gemeinschaft aufbaut
Durch die heilige Geistkraft, die uns für die vielfältigen Gaben öffnet.
Autorin: Dr. Ursula Schell, Geistliche Begleiterin des KDFB-Diözesanverbands Augsburg